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Schöpfungsplan und freier Wille. Warum das kein Widerspruch ist. Teil 1


In allen alten Mysterien-Lehren, Religionen und der anthroposophischen Geisteswissenschaft hören wir vom Schöpfungsplan Gottes und dem freien Willen des Menschen. Widerspricht sich das nicht?


Du kennst sie, die Frage, die uns meist dann heimsucht, wenn uns das Leben trotz aller Anstrengung mal wieder so richtig frustriert: "Ist mein Leben vielleicht doch vorherbestimmt, alles Schicksal und ich völlig machtlos?"

Dieser dunkle Moment, wenn alles um dich herum den Anschein erweckt, als hättest du einfach ein schlechtes Blatt erwischt. Indem dir dein Leben wie ein Fluch vorkommt, weil dich immer wieder die gleichen Themen einholen.


Wenn wir an diesem Punkt stehen, verändern wir meist äußere Umstände und genau da liegt der Irrtum. Veränderung beginnt immer im Innern.

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ Albert Einstein


Die Umkehr der Perspektive


Das Leben mancher Menschen erscheint uns wie ein sanfter Fluss; alles läuft immer nach Plan, während wir uns durch reißende Wasser kämpfen, und es eine Stromschnelle nach der anderen zu überwinden gilt. Die Wahrheit ist: In beiden Fällen läuft alles nach Plan, nach deinem eigenen!

"Aus welchem Grund sollte ich mir so ein schlechtes Blatt geben? Das macht doch gar keinen Sinn“,

wirst du jetzt denken.

Den macht es, nur hast du den Plan bei der Geburt vergessen und kannst den Sinn nicht mehr erkennen. Dein höheres Selbst kennt aber deinen Plan und führt dich immer wieder auf den Weg zurück, den du dir vorgenommen hast. Es ist deine innere Stimme und dein Führer, der Faden, der dich in der Spur hält, bis du das Klassenziel erreicht hast.


Immer wieder verstopfen wir unsere Ohren, weil uns das, was wir vorgeburtlich für erstrebenswert hielten, nachgeburtlich, aus unserem Ego heraus betrachtet, unattraktiv erscheint.

Die Wahrheit ist: Es gibt völlig gegensätzliche Lebenspläne, von denen keiner leichter oder schwerer, besser oder schlechter als der andere ist. Es geht nicht um Belohnung oder Strafe, sondern um Entwicklung und Ausgleich.

Lebenspläne unterschieden sich in ihrem Ziel und das besteht aus unterschiedlichen Lernthemen und Karma. So wie von zwei Geschwistern eines Mathematik studiert und das andere Kunst oder eines ein Unternehmen gründet um Profit zu erwirtschaften, während das andere den sozialen Dienst wählt. Beides steht gleichwertig nebeneinander. (Be-)Wertung erfolgt allein durch das unvollkommene Bewusstsein des Menschen.



Meister oder Opfer sein.


Wenn du nicht zu denen gehörst, bei denen in diesem Leben immer alles glatt läuft, willst du das natürlich nicht hören. Falls es dich tröstet, ich gehöre auch nicht dazu. Gemessen an den Erfolgsmaßstäben unserer Zeit bin ich der Looser der Familie.


Heute muss ich herzhaft lachen, wenn ich bedenke, wie lange ich mich schuldig und minderwertig gefühlt habe. Immer wieder wurde mir suggeriert, dass irgendwas falsch läuft bei mir, dass ich nicht normal bin und es der Gemeinschaft damit schwer mache. Von der Norm abweichen heißt im Sinne des aktuellen Massenbewusstseins unkonventionell zu denken und zu handeln. Erkennst du dich wieder? Dann wisse:

Die anderen verzweifeln genauso an dir wie du an ihnen, aber das siehst du nicht, solange du dich als Opfer fühlst.

Solange ich jung war dachte meine Familie, dass sich mein anders sein noch verwachsen würde. Erst als ich erwachsen war, und diese Hoffnung langsam schwand - und ich zeitgleich das erste Mal des Kämpfens müde war, wurde es tragisch.



Der Wunsch dazuzugehören dominiert alles.


Was für ein Kampf ist hier gemeint? Nicht der nach Anerkennung oder Lob, nein, es ist das Ringen darum, erkannt zu werden, wahrhaft gesehen und verstanden zu werden. Der Wunsch, dazuzugehören, war damals mächtiger, als der Wunsch, die Menschen davon zu überzeugen, dass ich richtig bin, wie ich bin.

Ich hatte einfach keine Kraft mehr, weiter gegen Windmühlen anzurennen. Wenn du es selbst einmal versucht hast, weißt du, dass die Windmühlen immer gewinnen, während du eine Blessur nach der anderen von den Schlägen ihrer Flügel davonträgst.

Was ich damals noch nicht erkennen konnte, war, dass auch meine Wünsche dem Ego entsprangen und nicht dem Selbst. Das Ego zu überwinden ist aber Ziel von Bewusstseinsschulung.

Es war die erste große Prüfung auf dem Weg zur Meisterschaft - und ich vermasselte sie.

Warum? Ich gab damals alles auf, wofür ich gekommen war: meine spirituelle Berufung, mich selbst, das göttliche Licht in mir, damit die Menschen, die ich liebte, mich endlich akzeptieren. Ich glaubte, dass ich mich dann besser und geliebt fühlen würde. Pustekuchen!

Natürlich hat das nicht funktioniert, in keiner Hinsicht. Ich bekam weder das Label normal, noch erkannten sie mich, noch fühlte ich mich besser. Da wusste ich, dass ich den ersten großen Fehler meines Lebens gemacht hatte. Das war der Beginn meiner dunklen Nacht der Seele. Damals war ich 33 Jahre alt.


Weiterlesen: Teil 2


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